
Mangelhafte medizinische und pharmazeutische Versorgung in den Regionen Arusha und Manyara
Die Lebenserwartung in Tansania liegt bei nur 60 Jahren – Grund hierfür sind vor allem die hohe Kinder- und Müttersterblichkeit sowie die Tatsache, dass rund 60.000 Tansanier jährlich an Malaria sterben. 75% der Bevölkerung lebt in Gebieten, die mehr als 6 Monate im Jahr als stark gefährdet für Malaria gilt. Für Kinder unter 5 Jahren ist Malaria die häufigste Todesursache. Selbst vermeidbare und gut heilbare Krankheiten, können oft nicht behandelt werden bedingt durch die mangelhafte medizinische Gesundheitsversorgung und die schlechte Versorgungslage mit Medikamenten. Die medizinische Betreuung wird durch kirchliche Gesundheitseinrichtungen unterstützt, die arme und mittellose Patienten kostenlos behandeln. Aber die Diözese ist arm und die Zuschüsse sind zu gering, um alle Bedürftigen in der Region versorgen zu können. Die Erzdiözese von Arusha erstreckt sich auf die Regionen Arusha und Manyara im Norden Tansanias mit einem Gebiet, das fast so groß wie Bayern ist. Zum Health Department der Diözese („Gesundheitsabteilung“), das ein Einzugsgebiet von rund 450.000 Menschen versorgt, gehören vier Krankenhäuser, vier Gesundheitszentren, 18 Krankenstationen und ein Behindertenzentrum. Die Erzdiözese von Arusha hat zudem eine Apotheke eingerichtet, die als zentrale Vergabestelle für Medikamente an medizinische Einrichtungen fungiert und so gewährleistet, dass Bedürftige an lebensnotwendige Medikamente kommen. Die Einrichtung der Zentralapotheke „Trinity Pharmacy“ durch den tansanischen Chirurgen Dr. Joseph Mardai war ein entscheidender Schritt, um dem Schwarzmarkt für Medikamente, auf dem überteuerte Preise verlangt werden und oft Fälschungen verkauft werden, entgegenzutreten und die Versorgung mit guter Qualität zu fairen, günstigen Preisen zu gewährleisten und die Medikamente schnell verfügbar zu haben. Denn medizinisches Personal und Ärzte stehen oft verzweifelt da, weil die Medikamente nicht verfügbar sind. Der CED unterstützt die Zentralapotheke „Trinity Pharmacy“, die vom CED unterstützte Hilfsprojekte im Einzugsgebiet von Arusha, wie das Behinderten- und Rehazentrum in Monduli (S. 21) und das benachbarte Kinderzentrum Kanaan (S. 22). mit Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln versorgt. Gerade für die Ärmsten der Armen in den weit abgelegenen ländlichen Gebieten stellt diese Medikamentenversorgung die Basisversorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten dar.
Medizinische Unterversorgung und Medikamentenfälschungen bedrohen die Landbevölkerung
Insbesondere die Landbevölkerung von Tansania, das zu den ärmsten Ländern weltweit zählt, ist von bitterer Armut bedroht. Die Bevölkerung der abgelegenen Regionen kann sich weder die Medikamente noch den Arztbesuch leisten. Hinzu kommt, dass die staatliche Gesundheitsversorgung in vielen Gebieten nicht ausreicht, um die Bevölkerung mit dem Notwendigsten zu versorgen. Es fehlt die Basis, um die täglichen Notfälle behandeln zu können – chronische Leiden und schwere Krankheiten sind quasi ein Todesurteil. Viele Krankenhäuser bekommen keine oder unzureichende staatliche Unterstützung, deshalb müssen die Kosten für Personal, Medikamente und Unterhalt zwischen Einrichtung und Patient aufgeteilt werden. In diesem System ist die Bezahlung des Personals oft gefährdet und Medikamente nicht vorrätig. Gerade auch in den ländlichen Regionen im Umland von Arusha im Norden Tansanias ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den meisten Arealen unzureichend, sodass die Menschen Krankheit und Tod hilflos ausgeliefert sind. Zudem sind Medikamentenfälschungen im Land weitverbreitet und bilden eine permanente Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung. Viele Apotheken und Straßenstände verkaufen zu überteuerten Preisen Medikamente, die von der armen Bevölkerung nicht bezahlt werden können. Im schlimmsten Fall werden Medikamentenfälschungen vertrieben, die keinen Wirkstoff enthalten oder sogar schädlich sind. So wachsen die Risiken für die öffentliche Gesundheit, besonders unter jenen, die zu Medikamenten aus zuverlässigen Quellen keinen Zugang haben. Für viele kranke Menschen bedeutet dies ein Todesurteil.
Seit 2012 hilft der CED beim Aufbau der Medikamentenhilfe im Norden Tansanias
Um diesen Zustand nachhaltig zu verbessern, unterstützt der CED seit 2012 die Zentralapotheke „Trinity Pharmacy“ mit Medikamentenlieferungen, wobei der CED mit dem deutschen Medikamenten-Hilfswerk action medeor kooperiert. Hochwertige Medikamente können zu einem niedrigen Preis eingekauft und für die Bedürftigen eingesetzt werden. Auf diese Weise wird die Medikamentenversorgung für ein Einzugsgebiet mit 450.000 Menschen gefördert: Die Zentralapotheke in Arusha stellt die Verteilung an die verschiedenen medizinischen Einrichtungen in der Region sicher. So können qualitativ gute Medikamente zu erschwinglichen Preisen bereitgestellt werden. Mit den dadurch gewonnenen Einnahmen kann die Zentralapotheke weitere Medikamente einkaufen, sodass auf diesem Weg von Jahr zu Jahr das Umlaufvermögen zunimmt – und somit nachhaltig eine selbstständige Medikamentenversorgung für die Region entsteht. Hilfe zur Selbsthilfe ist das langfristige Ziel.
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