

Die Comedores in Ayacucho, Peru
Um dem Hunger und den Folgen der Mangelernährung in der Bevölkerung entgegenzutreten, haben die Jesuiten unter der Leitung von Pater José Antonio in der ländlichen Umgebung von Ayacucho, rund 2.800 Meter hoch in den peruanischen Anden, in den Orten Chuschi, Putica, Cangallo und Pampacangallo Armenküchen (sog. „Comedores“) eingerichtet. Neben alten Menschen, die hauptsächlich zu den Besuchern der Armentafeln gehören, sind auch Kinder häufige Besucher zum Mittagessen. Die Kinder können nach dem Essen an einer Hausaufgabenbetreuung teilnehmen. Der CED spendete zu diesem Zweck die Einrichtung eines Leseraumes in Pampacangallo für rund 100 Schüler im Alter von 6-15 Jahren.
Der CED unterstützt vier Tafeln – Hilfe für zurückgelassene Senioren
Rund 200 Menschen, meist alleinstehende Senioren, die in extremer Armut leben, erhalten hier von Montag bis Freitag eine warme Mahlzeit. Männer und Frauen „im dritten Lebensabschnitt“ werden die Senioren in Peru respektvoll genannt, aber dennoch sind sie oft allein in den Bergregionen ihrem Schicksal überlassen. Denn ihre Kinder und Enkel sind durch Krieg, Aufstände und Armut getrieben in Großstädte gezogen. Die alten Menschen bleiben zurück und sind oft bald nicht mehr in der Lage, für ihre Ernährung zu sorgen und verwahrlosen zurückgelassen in ihren Häusern. Die bittere Einsamkeit stürzt die Senioren nicht selten in tiefe Depressionen. Für die Senioren sind die Comedores deshalb nicht nur ein Ort, wo sie eine lebenswichtige Mahlzeit bekommen, sondern auch wichtige Zentren der sozialen Begegnung. Aus diesem Grund gibt es in den Armenküchen im Zwei-Wochen-Rhythmus nach dem täglichen Mittagessen einen Spielenachmittag. Zum angebotenen Programm gehören neben Spielen auch gemeinsames Gebet, Singen und Gottesdienst. In der Armenküche in Cangallo wird zudem eine Art Tagesbetreuung angeboten. Dort verbringen die Senioren den ganzen Vormittag in Gemeinschaft, indem sie beim Kochen helfen, sich unterhalten oder Handarbeiten machen. Durch die Unterstützung des CED konnte seit 2015 die Hilfe und das Programm ausgedehnt und weiterentwickelt werden.
Gewächshäuser zur Selbstversorgung
Auf Initiative von Padre José unterstützt der CED nicht nur die Armenküchen für die zurückgelassenen Senioren, sondern auch Familien. Um eine bessere Selbstversorgung von abgelegen wohnenden Familien zu gewährleisten, sponsert der CED Gewächshäuser. Mithilfe der geräumigen Gewächshäuser sind die Familien in der Lage, sich auch in der kalten Jahreszeit – von April bis Oktober – selbst versorgen zu können. Sie bauen nun ganzjährig frisches Gemüse an und können sich und ihre Kinder davon ernähren.
Die Jesuiten in Peru
Die Armenküchen werden durch Jesuiten vor Ort betrieben. Als Encuentros SJS fördern die Jesuiten seit 1991 verschiedene Hilfsprojekte vor Ort. Zusammen mit der lokalen Dorfgemeinschaft Kusi Ayllu (Quechua: „Glückliche Gemeinschaft“) organisieren sie die Armenküchen. Kusi Ayllu liegt hoch in den Anden, zweieinhalb Autostunden von der Provinzhauptstadt Ayacucho enfernt, in dem Dorf Pampacangallo. Die Einrichtung wurde im Jahr 2001 gegründet, um die Lebensbedingungen der in extremer Armut lebenden Landbevölkerung zu verbessern.
Padre José sorgt sich seit vielen Jahren um die Armen in der Region
Padre José Antonio Recharte ist der Leiter in Pampacangallo und kümmert sich um die Armenküchen und Mittagstische in den umliegenden Dörfern. Er ist das Herzstück der verschiedenen Armenküchen und für die Organisation verantwortlich.
Fragen an Padre José
Wie ist die Situation in Peru – vor allem in den abgelegenen Regionen des Hochlands? Welche Besserungen konnten durch die Armenküchen bewirkt werden?
Die wirtschaftliche Situation in Peru hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert – aber nicht in den Regionen des Hochlands. Die Armut in diesen Teilen des Landes ist enorm. Der größte Erfolg unserer Arbeit ist die Tatsache, dass die Menschen, die wir versorgen, nicht mehr hungern müssen. Normalerweise nehmen die alten Menschen außerdem eine Portion zu essen für die Nacht mit nach Hause. Für diese Menschen, die von extremer Armut betroffen sind, ist dies keine Selbstverständlichkeit.
Was möchten Sie den CED-Spendern sagen?
Ich träume davon, dass die Kinder und Jugendlichen, mit denen wir jetzt in unseren Hilfsprojekten arbeiten, eines Tages die Wegbereiter einer Gesellschaft sind, in der für alte und schwache Menschen gesorgt und die Solidarität großgeschrieben wird. Ich träume davon, dass eines Tages jeder Mensch genügend zu Essen hat. Ich wünsche dem CED und seinen Unterstützern, dass er weiterhin mit bedürftigen Menschen aus aller Welt solidarisch ist und dass durch seine Arbeit dazu beigetragen wird, die Welt zum Besseren zu verändern.
Helfen auch Sie mit einer Spende!
Jede Spende zählt! Wo viele kleine Spenden zusammenkommen, kann eine große Hilfe entstehen.
Das können Sie bewirken
5 €
= Bücher für eine Schülerin pro Schuljahr
70 €
= Betrieb einer Armenküche 1 Woche
235 €
= 1 Familie 1 Gewächshaus schenken



